Farbtöne von Gold
Der originäre Farbton von Gold ist ein warmes Gelb. Durch Legierungen lassen sich allerdings eine Vielzahl von Farbnuancen erzielen. Je nach Feingehalt der Legierung, dem gewünschten Härtegrad und dem anvisierten Farbton werden dem Gold unterschiedliche Metalle in verschiedenen Verhältnissen beigemischt.
Für die meisten Legierungen mit dem Wunschfarbton Gelbgold wird dem Gold überlicherweise Silber und Kupfer im Verhältnis 1:1 beigemischt, wodurch die notwendige Härte als Verwendung für Schmuck, bei gleichzeitigem Erhalt der Formbarkeit erreicht werden kann. Teilweise wird auch Zink der Legierung beigemischt. Je mehr Goldfeingehalt die Legierung hat, desto gelblicher ist in der Regel der Goldton, wobei man den Farbton durch die Mischmetalle beeinflussen kann.
Für Rot- oder Roségold wird dem Feingold hauptsächlich Kupfer und in nur sehr geringen Mengen, wenn überhaupt, Silber hinzugefügt. Je höher der Kupferanteil, desto rötlicher der Farbton.
Weißgold ist kein weißes Gold, sondern eine relativ junge Legierung. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als kostengünstiger Platin-Ersatz erfunden. Um den Farbton Weißgold zu erreichen und dem Gold seine originär gelbe Farbe durch die Verschmelzung zu entziehen, können unterschiedliche Mischmetalle verwendet werden, wie z.B. Palladium, Nickel (Vorsicht: kann eine Allergie auslösen), Zink und Silber, Kobalt oder Mangan.
Hier sind viele verschiedene Kombinationen möglich, sodass man sich beim Kauf vorher erkundigen sollte, was eigentlich genau verarbeitet wurde. Je nach Mischmetall und Anteil der „entfärbenden“ Substanzen kann die entstandene Legierung einen silbernen (bei 333er Gold) bis grauweißen (bei 750er Gold) Ton besitzen. Weißgold-Schmuck wird aber in der Regel ohnehin zusätzlich rhodiniert, also mit dem weiß-grau glänzenden Metall Rhodium beschichtet. Dadurch soll die Legierung einen besonders hellen Glanz und eine verbesserte Kratzfestigkeit erhalten. Rhodium ist nämlich härter als Platin oder Palladium und damit sehr widerstandsfähig gegen Verschleiß. Dies bedeutet aber auch, dass sich solch eine Beschichtung je nach Dicke der Beschichtung und Häufigkeit der Verwendung des Schmucks abtragen kann und dann nach-rhodiniert werden muss.
Generell gibt es bei den Zumischungsverhältnissen viel Spielraum, wodurch verschiedene Goldtöne innerhalb einer Farbe erreicht werden können. Die Zusammensetzung der Legierung und damit auch der Goldfarbton deines Schmuckstücks können außerdem je nach Hersteller und je nach Oberflächenbearbeitung leicht variieren. Eine Bestellung in "gelbgold" wird daher nicht überall gleich aussehen, wobei sich die Scheideanstalten, bei denen das Gold in Rohform und als Halbfabrikate eingekauft wird, gerade bei Gelbgold sehr viel Mühe geben, dem originär warmen Gelbton von Gold so nah wie möglich zu kommen.
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> Goldlegierungen und ihr Feingehalt